Kommunale Neugliederung 1974 in NRW
Ausgangslage
Wie in allen anderen Bundesländern der Bundesrepublik mit Ausnahme der Stadtstaaten setzte sich auch in Nordrhein-Westfalen in den 1960er Jahren die Erkenntnis durch, dass die überkommenen Gemeindestrukturen, die im Wesentlichen noch auf das 19. Jahrhundert zurückgingen und letztmals im Jahr 1929 durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets eine größere Reform erfahren hatten, nicht mehr zeitgemäß waren und größere, den Zielen der Raumordnung angepasste Strukturen geschaffen werden mussten.
Das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Sauerland/Paderborn (Sauerland/Paderborn-Gesetz) vom 5. November 1974 war das neunte und letzte Gesetz des Zweiten Neugliederungsprogramms der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Es regelte die kommunale Neugliederung des Gebietes der Stadt Hagen und der heutigen Kreise … Hochsauerlandkreis…Das Gesetz trat am 1. Januar 1975 in Kraft.
I. Abschnitt. Gebietsänderungen im Bereich der Gemeinden
Durch Zusammenschluss mehrerer Städte und Gemeinden wurden die Städte und Gemeinden … Arnsberg, …Bestwig…, Brilon, … Eslohe (Sauerland), Hallenberg…., Marsberg, … Meschede, Olsberg, … Schmallenberg… Sundern (Sauerland), …und Winterberg, … neu gebildet.
Im Bereich der Kreise wurde der Hochsauerlandkreis als Nachfolger der Kreise Arnsberg, Brilon und Meschede, … neu gebildet.
§ 15 Stadt Winterberg
Die amtsfreie Stadt Winterberg, die Gemeinden des Amtes Niedersfeld – Altastenberg, Elkeringhausen, Grönebach, Hildfeld, Niedersfeld und Silbach –, die Gemeinden Siedlinghausen (Amt Bigge) und Züschen (Amt Hallenberg) sowie aus dem Amt Berleburg (Kreis Wittgenstein) die Gemeinden Langewiese, Mollseifen und Neuastenberg wurden zur neuen Stadt Winterberg zusammengeschlossen, in die Teile der Gemeinden Bödefeld-Land (Altenfeld) und Girkhausen (Hoheleye) sowie zwei Grundstücke der Gemeinde Oberkirchen eingegliedert wurden. Das Amt Niedersfeld wurde aufgelöst; seine Rechtsnachfolgerin ist die neue Stadt Winterberg.
Schnadezüge
Auf dem Bild rechts ist die Schnadefahne 1974 zu sehen. Alle Nachbargemeinden sind sind mit ihrem Spottnamen vertreten. Von oben nach unten:
Die Sielker Hiärgers = die Silbacher Eichelhäher;
Die Elper Breypümel = die Elper Breiesser;
Die Niersfeller Hittekes: Die Niedersfelder Ziegen
die Wiemeringhauser Zecken (rechts unten im Gestrüpp)
Die Namen sind entnommen: Alfred Vorderwülbecke: "Von den Attendorner Kattenfillers bis zu den Züschener Holteböcken", Spott- und Spitznamen im Sauerland;
Das Buch wird nicht mehr aufgelegt, kann aber in den Siedlinghauser Heimatstuben eingesehen/ausgeliehen werden.